Seit mindestens 4.800 Jahren wird die Faser der Hanfpflanze zur Herstellung von Textilen verwendet. Die Nutzung hat Ihren Ursprung auf dem asiatischen Kontinent.
Seit der großindustriellen Verwendung von Baumwoll- und Synthetikgarnen und dem Verbot des Anbaus der THC-haltigen Pflanzen fand Hanf immer weniger Anwendung in der Textilindustrie, sondern höchstens noch zur Herstellung geschmeidiger, extrem haltbarer Hanfseile. Erst die Züchtung THC-freier Nutzhanfsorten in den 1990ern Jahren ermöglichte insbesondere hier in Europa den Wiederanbau und die Nutzung dieser besonderen und ausgesprochen nachhaltigen Pflanze.
Der nachwachsende Rohstoff Hanf liefert zwei bis dreimal soviel Fasern wie Baumwolle auf gleicher Fläche, ist anspruchslos an Böden, die er selbst verschattet und somit weitgehend unkrautfrei hält und vor dem Austrocknen schützt. Hanf benötigt beim Anbau keine Pestizide.
Die langen Hanffasern sind ausgesprochen reißfest und bestens für scheuerfeste Textilien geeignet. Die Haltbarkeit von Hanftextilien ist damit höher als von Baumwolltextilien. Hanfgarne haben eine geringe Verrottungstendenz und sind somit feuchteunempfindlicher als Jutegarne.