Für meinen ersten Beitrag auf diesem Blog habe ich mir für Dich ein ganz besonderes Projekt ausgedacht: einen gestrickten Wandteppich in XXL- Maschen.
Das Interesse an dicken Garnen ab Nadelstärke 20 ist ungebrochen groß. Immer wieder erreichen uns Fragen, wie sich solch dicke Wolle verarbeiten lässt, wie gut sich dicke Stricknadeln halten lassen und welche Besonderheiten beim Verarbeiten zu beachten sind. Vorweg genommen: niemand muss Angst vor Mega-Maschen haben! Da Du mit dicken Nadeln nicht mehr so beweglich agieren kannst, hat es sich bewährt, durch die Masche zu stechen und den Wollstrang von Hand um die Stricknadel zu legen. (Normalerweise holt ja die Nadel die Schlinge allein durch die Masche.) Die Stricktechnik ist also geringfügig anders als wir es von dünnen Nadeln gewohnt sind. Ob Du eine Rundstricknadel oder eine Jackennadel benutzt, obliegt Deiner persönlichen Vorliebe. Ich habe beides ausprobiert und bevorzuge Rundstricknadeln; sie lassen sich besser bewegen, da sie viel weniger Holz haben und entsprechend leichter sind, der Aktionsradius verkleinert sich auch um einiges. Das waren dann aber schon alle Unterschiede zum Stricken mit dünnerem Garn.
Da wir immer wieder einmal nach kleinen Projekten mit wenig Material gefragt werden, habe ich mir das perfekte Probierstrickwerk für Dich überlegt: Hier kannst Du mit nur einem Knäuel Wolle Handling und Stricktechnik von extradicker Wolle ausprobieren. Es lässt sich einfach stricken – Du musst nur rechte und linke Maschen und Umschläge können – und das Ergebnis ist einfach umwerfend besonders!
Und so wird’s gemacht:
Du benötigst: 1 Knäuel Miss Wool von Schoppel, eine Stricknadel Größe 30, eine Häkelnadel Größe 12 , einen dicken Ast, etwa 75 cm lang und 4 bis 5 cm im Durchmesser und einen großen Bogen Seidenpapier. Für Deine Planung: der gestrickte Teil des Wandbehangs nach meiner Anleitung hat eine Länge von 46 cm und ist (an seiner kürzesten Stelle) 53 cm lang.
Zum Schutz der Wollfasern umwickelst Du den Ast mit Seidenpapier. Nun kannst Du die Maschen vom Strickstück vorsichtig von Hand auf das Holz schieben, die Umschläge lässt Du dabei fallen – so ergeben sich die langen Schlaufen. Wenn alles gut sitzt kannst Du das Seidenpapier entfernen. Nun solltest Du noch ein langes Stück Wolle übrig haben. Umhäkele mit diesem Stück nacheinander alle Maschen der letzten Reihe auf der Vorderseite des Wandbehangs. Das ergibt eine schönen Abschlusskante nach oben. Die Fäden vom Anfang und Ende ziehst Du vorsichtig auf der Rückseite unter die Maschen.
Et Voila: Dein Wandbehang ist fertig!
Als unsichtbare Befestigung habe ich zwei Nägel in die Wand geschlagen, (ich soll schreiben: in Dübellöcher gesteckt 🙂 den Ast darüber gelegt und die beiden Nägel mit Maschen verdeckt.
Du hast Lust bekommen, einen ähnlichen Wandbehang zu stricken? Das freut mich. Probiere es aus, es ist ganz einfach!
Viel Spaß dabei!
Eure Anke